Pierre de Fermat, wahrscheinlich am 17. August 1607 geboren, war ein französischer Gelehrter und Jurist. Er beschäftigte sich auch intensiv mit der Mathematik und lieferte bahnbrechende Beiträge zur Differentialrechnung, analytischen Geometrie, Zahlentheorie, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Variationsrechnung.
Pierre de Fermat wurde 1607 (oder 1608) in der Nähe von Toulouse geboren. Sein Vater Dominique Fermat hat es als Händler zu beachtlichem Reichtum und Ansehen gebracht. Seine Mutter, die Adlige Claire de Long, war die zweite Frau seines Vaters und spiegelte den gesellschaftlichen Aufstieg der Familie wieder.
Fermats Mutter starb allerdings früh, offenbar bevor Pierre neun Jahre alt wurde. Man geht davon aus, dass Fermat seine Schulbildung in Montauban, der Heimatstadt seiner Mutter, erhalten hat. Fermat studierte in Orleans Rechtswissenschaften und begab sich 1626 als Anwalt nach Bordeaux.
Dort lernte er einige junge Mathematiker kennen und begann, sich intensiver mit dieser Wissenschaft auseinander zu setzen. 1628 starb auch Fermats Vater, dessen großes Vermögen Pierre de Fermat erbte. Er setze die Bestrebungen seines Vaters für die Familie fort und stieg schließlich in den Amtsadel auf. Damit erhielt er auch das Recht, das „de“ vor seinem Nachnamen zu führen.
1631 heiratete Pierre de Fermat Louise de Long. Sie hatten acht gemeinsame Kinder und lebten hauptsächlich in Toulouse. Zu dieser Zeit beschäftigte sich Fermat auch intensiv mit der Mathematik. Ende 1637 entflammte sogar ein Streit mit Rene Descartes über Methoden zur Berechnung von Minima und Maxima und Eigenschaften von Tangenten. Für die Zeit von 1638 bis 1643 sind Schriften zur Zahlentheorie überliefert.
In den Jahren 1652/53 herrschte in Toulouse die Pest, an der jeder zehnte Einwohner damals starb. Fermat erkrankte ebenfalls an der Beulenpest, überlebte diese Erkrankung jedoch dank sehr guter ärztlicher Versorgung.
1664 bemerkte Fermat in einem Schriftwechsel mit Blaise Pascale, dass sie ja beide krank wären und ein Treffen wenig Sinn machen würde. Pierre de Fermat starb schließlich am 12. Januar 1665 in Castres, nur wenige Kilometer außerhalb von Toulouse.
Wichtige Arbeiten
- Fermatsches Prinzip: Begriff aus der Optik und Verallgemeinerung des Snelliusschen Brechungsgesetzes
- Fermat-Zahlen aus der Zahlentheorie
- Darstellung von Primzahlen als Summe von zwei Quadraten
- Fermatscher Primzahltest
- Kleiner Fermatscher Satz über Eigenschaften von Primzahlen
- Großer Fermatscher Satz, auch Fermats letzter Satz über diophantische Gleichungen
- Fermatscher Polygonalzahlensatz: Spezialfall des Vier-Quadrate Satz über Darstellung von Zahlen
- Fermat-Punkte eines Dreiecks: zwei besondere Punkte innerhalb des Dreiecks. Anwendungen: Wirtschaftsmathematik, z.B. Standortplanung